Ex Machina. Kunst & Maschine

Die Ausstellungsreihe EX MACHINA setzt sich mit der Wechselbeziehung zwischen Kunst und Maschinen auseinander. Der scheinbare Gegensatz ist tatsächlich eine Jahrhunderte alte, fruchtbare Beziehung, die sowohl Kunst als auch Ingenieurswesen beeinflusst hat. Von der Antike bis heute spielen Maschinen eine Rolle in der Kunst.
Der Ausstellungtitel leitet sich daher vom „Deus ex Machina“, dem „Gott aus der Maschine“ ab und verweist auf die bekannte antike Bühnenmaschine, die in der griechischen Tragödie das plötzliche Auftauchen von Gottheiten ermöglichte, die in die Handlung eingriffen.
Über die Jahrhunderte dienten Apparate von der Camera Obscura über die Laterna Magica bis zu Fotoapparat und Film der Animation und Erweiterung des Kunstwerks bzw. des Kunstschaffens. Ist die Mechanik zunächst nur Mittel zum Zweck und eher im Hintergrund, avancieren Maschinen im 19. Jahrhundert, im Zuge der Industrialisierung, zu Meisterwerken der Ingenieurskunst.
Es entwickelte sich eine Maschinen-Ästhetik, die 1934 in einer Ausstellung des Museums of Modern Art in New York mit dem Titel „Machine Art“ kulminierte, wo Maschinen wie Kunstwerke präsentiert wurden.
Etwa zur selben Zeit beginnt aber auch die Kritik an der Industrialisierung Einzug in künstlerische Werke zu halten. Zwischen 1933 und 1936 produzierte Charlie Chaplin seinen berühmten Film „Modern Times“, in dem ein Fabrikarbeiter, verrückt von Fertigungstempo und Zeitdruck an seinem Arbeitsplatz, schließlich vom Maschinengetriebe eines riesigen Fließbandes verschlungen wird. Künstler*innen hinterfragen ihre Rolle und kritisieren das System Kunst, das sich immer mehr der Marktwirtschaft unterordnet, indem sie selbst Maschinen bauen, die für sie Kunstwerke produzieren.
Mit dem Computer erweitert sich die Diskussion um die Frage nach der Kreativität? Computer können nicht nur das Handwerk übernehmen, sondern künstliche Intelligenz könnte auch das genuin Künstlerische übernehmen, den kreativen Prozess. Bereits in den 1960er Jahren gab es erste Versuche im Feld der Computergrafik. In diesen Werken wurde statt des kreativen Einfalls der Zufall an den Beginn eines Algorithmus gestellt, der davon ausgehend eine Folge von grafischen Elementen komponierte. Die Erweiterung der Rechenleistung, Big Data und Künstliche Intelligenz verändern den Zugang und könnten dem menschlichen Prozess der Kreativität noch näher kommen.
Die Ausstellungsreihe EX MACHINA geht genau den Fragen nach technischer Animation, Maschinenästhetik, maschineller Produktion von Werken und künstlicher Simulation von Kreativität nach. Den Auftakt machen Clemens Fürtler und Peter William Holden.
Peter William Holden kommt aus dem Bereich des Expanded Cinema bzw. der Expanded Animation und bedient sich rezenter Computertechnik und Elementen aus der Robotik um seine Maschinen zu erzeugen. Seine Apparate choreografieren Performances und Projektionen. Concentricity erzeugt auf Knopfdruck Regentropfen, die auf eine Wasseroberfläche fallen und konzentrische Kreise bilden und macht dieses sinnliche Erlebnis auch im Museumsraum zugänglich.
Auch Clemens Fürtlers Maschine erzeugt sinnliche Bilder. Sie ist eine kinetische Skulptur die den Raum mit Schattenprojektionen füllt. Über diese ephemeren Bilder hinaus werden mit der Bildmaschine aber auch Kunstwerke produziert. Gemeinsam mit seinem Partner Moritz FRIEDEL hat Fürtler eine Methode entwickelt, die Schattenbilder als Fotogramm direkt auf Fotopapier festzuhalten. Seine Maschinen produzieren einen auch für ihn überraschenden Bilderkosmos den er mit verschiedenen künstlerischen Methoden weiter bearbeitet.
Ein Roboter führt stündlich durch die Ausstellung.
Fotos zum Download: http://www.ooekulturquartier.at/presse/exmachina
Auf einen Blick ...
OK im OÖ Kulturquartier
OK Platz 1, 4020 Linz
Presseführung: Donnerstag, 22. Oktober 2020, 10:00
Ausstellungsdauer: 22. Oktober 2020 - 17. Jänner 2021
Öffnungszeiten:
Di-Fr: 10:00 - 18:00
Sa, So, Fei: 11:00 - 19:00
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
OÖ Landes-Kultur GmbH
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OÖ Landes-Kultur GmbH
T: +43(0)732/784178-52540
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