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Sigurður Guðjónsson

Scopes of Inner Transit

30.08.24
12.01.25
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Die Kunst von Sigurður Guðjónsson ist ein Spiel mit den Grenzen jener Realitäten, die außerhalb unseres alltäglichen Wahrnehmungsbereiches liegen. In seinen beeindruckenden zeitbasierten Medienarbeiten beschäftigt sich der isländische Künstler wiederholt mit technologischen Errungenschaften der Menschheit, die ihm auch in seiner Kunst als Werkzeuge oder Medien dienen. Guðjónsson zeigt diese Objekte aus Perspektiven, die ihre Präsenz intensiviert-intim und zugleich enigmatisch erscheinen lassen. In mikroskopischer Nahsicht beobachtet er Bewegungen und Formen, die sich durch den Kontakt ergeben, den Objekte mit ihrer Umwelt eingehen. Aber auch die Auseinandersetzung mit natürlichen Elementen sowie den Parametern Zeit, Raum und Wahrnehmung stellen wiederkehrende Themen in seinem Werk dar. Guðjónssons Art der Untersuchung erfolgt neben einer visuellen Ebene stets auch auf einer akustischen. Er nutzt das Potenzial des filmischen Mediums, ein Zusammenspiel von Bild und Ton wiederzugeben, dazu, eine maximale Symbiose beider Sinneseindrücke zu erzeugen. Komplexe Klanglandschaften und rhythmisierte Bilder verwickeln die Betrachter:innen in eine synästhetische Erfahrung, die das eigene Wahrnehmungsfeld erweitert und eine neuartige Art des Empfindens generiert.

Mit seiner Installation "Perpetual Motion" (kuratiert von Mónica Bello, CERN Genf), mit der er Island auf der 59. Biennale in Venedig 2022 vertrat, erreichte Guðjónsson internationale Bekanntheit. Benannt nach einem uralten Traum der Menschheit, dem "perpetuum mobile", der Maschine, die sich ohne Energiezufuhr und zeitlicher Beschränkung in Bewegung hält, zeigt die Arbeit Nahaufnahmen von magnetisch angezogenem Metallstaub in einem sechs Meter hochragenden Split-Screen. Die Soundebene, die in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Valgeir Sigurðsson entstand, widmet sich ebenfalls der Erforschung der Materialität der über die Bildschirme pulsierenden Materie. In "Scopes of Inner Transit", der ersten monografische Ausstellung des Künstlers in Österreich, wird "Perpetual Motion" zusammen mit weiteren drei rezenten Arbeiten Guðjónssons gezeigt.

Kuratiert von Susanne Watzenboeck

Öffnungszeiten
Di-So, Fei 10-18 Uhr
Eröffnung Do, 29.08.24, 19:00

Anmeldung zur Eröffnung mit dem Kennwort SIGURDUR GUDJONSSON bis 27.08.24 unter anmeldung@ooelkg.at oder +43 (0)732 7720 52222

 

KOMBIFÜHRUNGEN mit Therese Eisenmann
So, 17.11.24, 16:00
Do, 12.12.24, 16:00

SPEZIALFÜHRUNG mit Mónica Bello, Head of Arts CERN, Genf*
Sa, 07.09.24, 16:00

Im Jahre 2022 wurde Sigurður Guðjónsson als Vertreter Islands auf der 59. Biennale di Venezia benannt. Sein Beitrag, die beeindruckende Installation „Perpetual Motion“, entstand in diesem Rahmen in enger Kollaboration mit der Kuratorin des isländischen Pavillons, Mónica Bello. In ihrer kuratorischen Arbeit liegt Bello’s Fokus auf Narrativen der gegenwärtigen techno-wissenschaftlichen Kultur sowie auf künstlerischen Strategien, mit diesen umzugehen. In ihrer Führung durch „Scopes of Inner Transit“ im Francisco Carolinum wird sie Einblicke in ihre persönliche Perspektive auf Guðjónssons Kunst sowie ihre Zusammenarbeit mit dem Künstler geben.

KURATORINNENFÜHRUNG mit Susanne Watzenböck*
Do 07.11.24, 16:00

* Anmeldung bis 2 Tage vor Termin unter kulturvermittlung@ooelkg.at

 

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