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Plastiken von Manfred Wakolbinger im Schlosspark

Open Air 2020

16.05.20
27.06.21
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Die kreative Sensibilität des oberösterreichischen Künstlers, Manfred Wakolbinger, sucht und findet ihren Ausdruck in Skulpturen, Fotoarbeiten und Filmen, im Himmel, auf der Erde und Unterwasser. Immer erspürt er das Gegensätzliche, das sich befruchtet und Betrachtungsebenen erschließt, die unsere Perspektiven auf bereichernde Weise ins Wanken bringen. Seit 16. Mai sind erstmalig in Linz Arbeiten Manfred Wakolbingers in einer großen, dreiteiligen Ausstellung im Umraum des Schlossmuseums zu sehen.

Öffnungszeiten
Di-So, Fei 10-18 Uhr
Circulations im Schlosshof
Die Skulpturen der Werkgruppe Circulations thematisieren die Kreisläufe des Lebens, des Blutes, der Gedanken. Sie wurde angeregt durch die wunderbaren herrlich-schönen Marmorskulpturen im Hauptraum der Kirche San Severo in Neapel, die mit den schaurig-schönen, unheimlichen, horrorhaften Dokumentationen medizinischer Versuche zur Erforschung des Blutkreislaufes im Sakristeiraum kontrastieren. Wakolbingers, aus Stahlrohr gebogenen, aufgerichteten Skulpturen bilden Linien, die tänzerisch in pulsierender Bewegung verharren und gleichzeitig in Kreisläufen zirkulieren. Ihre starren Schwingungen regen zu Gedankenreisen an, sie machen unsere Körper zu Resonanzräumen, die umso intensiver spürbar werden, je länger man ihren Konturen folgt.

Placements am Eingang zum Schlossplatz
Die Skulpturen Placements suchen sich ihren Platz in der Welt. Sie kreieren Räume, die zuvor und ohne sie nicht existieren würden. In ihnen entstehen Beziehungen mit Wechselwirkung – zwischen Raum und Betrachter, zwischen Betrachter und Raum. Die Skulpturen sind aus möbelverwandten Formen entwickelt, denn je nachdem wie man steht, sitzt oder liegt verändert sich die Sicht auf die Welt. Man kann die Formen dieser Skulpturen aber auch als Buchstaben einer vergessenen, oder noch nicht existierenden Schrift verstehen, gemäß Roland Barthes Ausspruch: „Der einzelne Buchstabe ist unschuldig – erst durch das Aneinanderreihen von Buchstaben, um Wörtern aus ihnen zu machen, entsteht das Vergehen.“ Die Placements – verteilt an verschiedenen Orten, auf verschiedenen Plätzen, aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, erzählen ihre und unsere variablen Geschichten.

Stargazer im Rosengarten
Der Maharadscha von Jaipur, Jai Singh II, ließ im 18. Jahrhundert überall in seinem Reich Observatorien erbauen, um seinem Volk astronomisches Wissen zugänglich zu machen. Die Himmelsbetrachtungsstation beherbergen Instrumente von der Größe eines Wohnhauses, waren aber teilweise schon vom wissenschaftlichen Fortschritt überholt, als sie installiert werden konnten. Dadurch wurde das Bildungsgeschenk des Herrschers bereits zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung ad absurdum geführt. Seit Anbeginn ihres rationalen Sinnes beraubt, existieren sie bis heute, und üben eine überwältigende Faszination aus, der Wakolbinger in seinen Skulpturen nachspürt. Von Mai 2020 bis März 2021 kann man im Rosengarten des Schlossmuseums mit Stargazers einen Blick durch den Linzer Himmel in die Unendlichkeit werfen.
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